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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 76

1902 - Karlsruhe : Lang
76 Stifte in weltliche Herrschaften verwandelt und unter die Reichsritter verteilt werden. Die Bauern, welche von ihren geistlichen und weltlichen Herren hart bedrückt wurden, waren unruhig und rüsteten sich zum Aufstande. Als Schutzherr der Kirche'hatte Karl die Pflicht, nach Abstellung der Mißbrauche zu streben; allein dies war durch den Ablaßstreit und seine Folgen sehr erschwert worden. Dazu kam noch, daß König Franz I. von Frankreich, der durch Bestechung deutscher Fürsten vergeblich nach der Kaiserkrone gestrebt hatte, den jungen Kaiser mit Krieg bedrohte und die Türken aufhetzte, daß sie von Osten her in das deutsche Reich einfielen. Auf dem Reichstage zu Worms (1521) versuchte Karl die kirchlichen Streitigkeiten durch Strenge zu unterdrücken; gleichzeitig gab er sich Mühe, den Papst zu einer Kirchenverbesserung zu bewegen. Er bewirkte, daß sein Lehrer, der fromme Bischof von Utrecht, Adrian Vi., zum Papst gewühlt wurde; aber sein Nachfolger Clemens Vii. schloß einen Bund mit dem Könige von Frankreich gegen den Kaiser. Allerdings erfocht Karl einen glänzenden Sieg bei Pavia und nahm den französischen König gefangen, und die deutschen Landsknechte erstürmten und plünderten Rom; aber dadurch wurde die Berufung einer allgemeinen Kirchenversammlung vorerst unmöglich gemacht. Während Karl in Italien gegen die Franzosen kämpfte, griff Franz von Sickingen den Kurfürsten von Trier an. Der Kurfürst von der Pfalz und der Landgraf Philipp von Hessen kamen dem Trierer zu Hilfe. Franz von Sickingen mußte die Belagerung von Trier ausgeben und zog sich in seine feste Burg Landstuhl zurück. Hier wurde er von den Verbündeten belagert und verlor sein Leben durch einen Kanonenschuß. 2. Der Bauernkrieg. 3ni Sommer des Jahres 1524 brach am Oberrhein ein Ausstand der Bauern aus, der sich in Jahresfrist über das Elsaß, den Breisgau, Schwaben, Franken bis nach Sachsen und Thüringen verbreitete. Die Bauern waren von ihren geistlichen und weltlichen Grundherren stark bedrückt und mußten große Abgaben zahlen. Sie taten sich daher zu Bündnissen zusammen, um sich von den Grundherren freizumachen. Sie wollten sortan nur dem Kaiser und dem Reiche untertan sein und nicht mehr Lasten tragen, als durch Recht, Billigkeit und Gottes Wort geboten sei. Als Bündniszeichen hatten sie auf ihren Fahnen einen Bauernschuh, den Bundschuh, und davon gaben sie dem Bündnisse selbst den Namen „Bundschuh". Am härtesten wurden die Klöster mitgenommen. Sie wurden ausgeplündert, ihre Zinsbücher zerrissen, die Kirchen geschändet, verwüstet und in

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 165

1895 - Leipzig : Voigtländer
' 165 am 27. Juli 1830 in Paris ein Aufstand des Volkes aus, das in dreitgigem 1830 blutigem Barrikadenkampfe die kniglichen Truppen besiegte. Aus dem Auf-stnde wurde eine Thronumwlzung, die Julirevolution. König Karl X. wurde nebst seiner Familie vertrieben, und sein Vetter, der Herzog von W/ Orleans, Ludwig Philipp (1830-1848) zum Könige der Franzosen er-v hoben (7. August). Dem klugen Brgerknige", der bei dem inneren Partei-gewirr die sogenannte richtige Mitte" einzuhalten strebte, gelang es, den Frieden mit den brigen Staaten zu bewahren und mehrere Aufstnde der Republikaner und der Napoleonisten zu bewltigend 3. Errichtung des Knigreichs Belgien. Infolge der Julirevolution brach im August 1830 zu Brssel ein Aufstand aus, der sich der Belgien verbreitete und die Trennung dieses katholiwen Landes von dem protestantischen Holland zur Folge hatte. Prinz Leopold vonsachfen-Kobnrg wurde )yy. (1831) zum Könige der Belgiererwhltundbehauptetesichdurchdenbei-(</ stand eines franzsischen Heeres gegen die anfangs siegreichen Hollnder. Leo-po ld I. von Belgien regierte weife und segensreich (bis 1865). 4. Ausstand der Polen. Die Polen, unzufrieden mit der Regierung ihres Statthalters, des russischen Grofrsten Konstantin, und angeregt durch Frankreichs Beifpiel, emprten sich (November 1830) gegen die Herrschaft der Ruffen. Ein hartnckiger Kampf begann, in dem die Polen Linientruppen wie Sensenmnner dem russischen General Diebitsch tapferen Widerstand leisteten. Allein feit ihrer Niederlage bei O str o lenk a (1831) verlie sie das Glck. Zwar starb Diebitfch an der Cholera, aber fein Nachfolger Paskiewitsch schlug durch die Einnahme von Warschau den Aufstand zu Boden. Viele Polen flchteten in fremde Lnder. Polen wurde in eine rufsifche Provinz verwandelt. 103. (164.) Die Schwei;. Die Schweiz bildete feit 1815 einen Staatenbund von 22 lose vereinigten Kantonen mit einer Tagsatzung und drei wechselnden Vororten: Bern, Zrich und Luzern. Infolge der Julirevolution wurde die bis dahin bestehende Regierung der Patrizier mit der drckenden Oberherrfchaft der Städte der das Landvolk gestrzt. Mit dem steigenden Einflu der Jesuiten in mehreren Kantonen wuchs der Parteistreit, bis sich aus den katholischen Kantonen Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis der sogenannte Sonderbund bildete (1845). Da kam es zum Kriege. Unter General Dufour fchritt ein Heer von 50 000 Mann gegen den Sonderbund ein, und zwang ihn zur Unterwerfung. Darauf gab sich die Schweiz eine neue Gesamtverfaffung (1848), durch welche (zur Beseitigung des Kantnligeistes") der Staatenbund in einen enger geeinigten Bundes-st at verwandelt wurde. Ein Bundesrat von 7 Mitgliedern fhrt die Regierung ; die Gefetzgebung und die Wahl der obersten Bundesbehrden wird ausgebt durch die Bundesversammlung, die aus dem Nationalrat (ein Mit-

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 71

1907 - Leipzig : Voigtländer
3537. Der Dreiigjhrige Krieg 16181648. 71 niederzulegen. Er bergab die meisten seiner Lnder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Amerika) seinem Sohne Philipp, die deutsche Kaiserrorde seinem Bruder Ferdinand (1556). Dann zog er sich in ein spanisches Kloster zurck und verbrachte seine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmacherei. viel beschftigte er sich mit dem Gedanken an den Cod. Einst kam ihm der sonderbare Einfall, noch bei Lebzeiten sein Leichenbegngnis zu feiern. Er legte sich in einen offenen Sarg, lie sich von den Mnchen in die mit Trauerflor behngte Kirche tragen, Grablieder singen und Seelenmessen halten. Rings umher brannten Wachskerzen, und eine ergreifende Trauermusik hallte durch das Gewlbe der Kirche. Das alles erschtterte ihn so tief, da er schon wenige Tage darauf wirklich starb, zwei Jahre nachdem er die Krone niedergelegt hatte. Der Dreiigjhrige Krieg 1618 -1648. 35. Die Anfnge des Krieges. 1. Die Fortdauer des Glaubenszwistes. Der augsburger Religionsfriede hatte zwar uerlich die Ruhe wiederhergestellt, aber keine Ausshnung der Katholiken und Evangelischen herbeigefhrt. Der Hader wuchs allmhlich wieder so sehr, da 1618 ein neuer Religionskrieg ausbrach, der dreiig Jahre lang ganz Deutschland verwstete. 2. Der Ausstand in Bhmen. Der Dreiigjhrige Krieg nahm feinen Rnfang in Bhmen, dem Lande der hussiten. Dort hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Ein kaiserlicher Majesttsbrief sicherte den bhmischen Protestanten freie Religionsbung. Rls ihnen trotzdem im Jahre 1618 eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, brach ein H u f st a n b aus. Die Protestanten zogen vor das Schlo der bhmischen Hauptstadt Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Rten Rechenschaft. His ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Rte und deren Schreiber zum Fenster hinaus. Die hinabgestrzten fielen auf einen Kehrichthaufen und kamen deshalb mit dem Leben davon. Die Emprung verbreitete sich rasch der das ganze Land. Die bhmischen Protestanten erkannten den eben zum Kaiser erwhlten eifrig katholischen Ferdinand Ii. nicht als ihren König an, sondern whlten den protestantischen Kurfrsten

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 97

1880 - Halle : Anton
97 und Irrlehren der katholischen Kirche, beide erstrebten die Wiederherstellung der reinen Lehre Christi. Leider gingen aber auch beide in ihren Ansichten über gewisse Dinge auseinander. Ganz besonders war dies in Bezug auf das heilige Abendmahl der Fall. Luther hielt fest an den Einsetzungsworten Christi: das „ist" mein Leib, das „ist" mein Blut - unv war der Meinung, der Christ genieße im Abendmahl den wirklichen Leib und das wirkliche Blut des Erlösers. Zwingli dagegen behauptete, Christus habe mit jenen Worten blos sagen wollen: das „bedeutet" meinen Leib, das „bedeutet" mein Blut — Brot und Wein sollten den Christen nur an den gebrochenen Leib und an das vergossene Blut des Heilandes erinnern. Um sich zu einigen, kamen beide Reformatoren im Jahre 1529 in der hessischen Stadt Marburg zusammen. Leider war ihre Unterredung ohne Erfolg; jeder blieb hartnäckig auf seiner Meinung stehen; ja Luther schrieb sogar die Worte „das ist mein Leib" mit Kreide vor sich auf den Tisch, damit er sie immer vor Augen habe und nicht von ihnen abweiche. So spaltete sich die evangelische Kirche in eine lutherische und in eine reformirte, denn die Anhänger Zwingli's nannten sich Reformirte. Nicht alle Kantone der Schweiz jedoch hatten sich der neuen Lehre angeschlossen, eine Anzahl waren katholisch geblieben. Die katholi-schenkantone traten gegen die reformirten feindlich auf; es kam sogar zum offenen Krieg; auch Zwingli zog als Feld-pre diger mit in den Kampf. Bei Kappel, unweit des Züricher Sees, stießen die Gegner im Jahre 1531 auf einander. Von zwei Seiten mit Uebermacht angegriffen, wurden die Reformirten geschlagen. Auch Zwingli fiel; schwer verwundet lag er unter einem Baume; einige Kriegsleute gaben ihm den Todesstoß; er starb mit den Worten: „Den Leib können sie todten, aber die Seele nicht." Sein Leichnam wurde von den Feinden verbrannt und die Asche in alle Winde gestreut. Zwingli's Werk aber ging nicht unter, es wurde von Calvin in Genf fortgesetzt und vollendet. Iii. Der schmalkaldische Krieg. 1. Mehr als 10 Jahre waren seit dem Nürnberger Religionsfrieden verflossen. Während dieser Zeit war Kaiser Karl vielfach mit auswärtigen Kriegen beschäftigt gewesen und hatte darum nichts gegen die Protestanten unternehmen können. Jetzt waren jene Kriege beendet, und nun wollte er endlich in Deutschland die religiöse Einheit wieder herstellen. Noch einmal sollte ein gütlicher Versuch gemacht werden: die Kirchenversammlung zu Trient sollte die kirchlichen Streitigkeiten entscheiden. Auch die Protestanten wurden dahin geladen; allein sie erklärten, nicht kommen zu wollen, denn sie 7

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 184

1911 - Breslau : Hirt
184 Die deutsche Reformation bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 99. 100. trat, Franz I. auch das bergewicht in Italien wieder. Endlich entschied der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Franz geriet in Gefangenschaft und mute, um seine Freiheit wiederzuerlangen, in den Frieden von Madrid willigen (1526). Er war aber nicht gesonnen, die schweren Bedingungen zu erfllen, unter denen er den Frieden ge-schlssen und beschworen hatte. Der Papst entband ihn des geleisteten Eides und schlo mit ihm die Heilige Liga zu Coguac; ihr trat auch England bei. In dem Kriege, der alsbald wieder ausbrach, erstrmten die kaiserlichen Truppen unter dem Connetable von Bourbou Rom; hierbei fiel Bourbou, der Papst aber wurde eine Zeitlang in der Engels-brg belagert. Im Damenfrieden zu Cambrai, der durch die Bemhungen zweier Frstinnen aus Karls und Franzens Familie zustande kam (1529), verzichtete jener auf Burgund, während der franzsische König seinen Ansprchen auf Italien entsagte. Im folgenden Jahre wurde Karl zu Bologna vom Papste zum Kaiser gekrnt*); mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Die Trken- Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten ftiege' sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Snleiman Ii., der Prchtige, schlug das ungarische Heer bei Moh acs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da König Ludwig (vgl. 97 am Ende) in der Schlacht gefallen war, kamen die Kronen seiner beiden Lnder Bhmen und Ungarn an seinen Schwager Ferdinand, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. Immerhin wurde damit der Grund zur heutigen sterreichisch-Ungarifchen Monarchie gelegt. Im Jahre 1529 belagerte Snleiman Wien. Die Stadt wurde tapfer verteidigt und hielt sich/bis ein deutsches Heer, das ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt worden war, durch sein Heran-nahen den Feind zum Abzug ntigte. Die Trken Wie auf dem Landwege (durch Ungarn), drangen die Trken zugleich im Mittel- auf dem Mittellndischen Meere westwrts vor, wo lange die Johanniter-meer- rter auf Rhodus, die Venezianer und die Genuesen die Vorkmpfer der Christen gewesen waren. Einige Jahre, nachdem Suleiman Rhodus erobert hatte (1522), berlie Karl V. dem Orden die Insel Malta (Malteser!. 100. Die Schweizer Reformation. Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Reformation, in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf. Zwingii Der Reformator der deutschen Schweiz ist Ulrich Zwingli, ge-(1484-1531). 6orm (1484) zu Wildhaus in Toggenburg, zuletzt Leutpriester (d. h. mit dem eigentlichen Pfarramte betraut) in Zrich. Auch er begann mit *) Letzte Kaiserkrnung in Italien.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 78 — sich darüber leider nicht einigen. So trennten sich ihre Anhänger in Lutheraner und in Reformierte, die Partei Zwinglis. Die reformierte Lehre verbreitete sich rasch über einen großen Teil der Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Er kam nicht wieder. In der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken. Zwingli wurde getötet. 2. Johann Calvin in Genf. Andre Männer setzten Zwinglis Werk sort. Unter diesen hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Als er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. Er wirkte fortan in der Stadt Genf in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein Leben lang. Als er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. Er starb 1564,55 Jahre alt. y 35* Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater, dem ritterlichen Maximilian (I 1519), hatte er eine bedeutende Hausmacht geerbt. Außer dem Deutschenreiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Amerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Aber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außer stände, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Namentlich mit jenem hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schrnalkaldische Krieg (1546—1547). Als es endlich zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Prote-

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 241

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
241 Suleiman zurck und lie sich in Ofen nieder, wo er seinen dauernden Sik nahm; Ungarn blieb fast 150 Jahre hindurch eine trkische Provinz. c) Die Kmpfe gegen die Seeruber. Whrend der Kriege mit Franz I. hatten die Trken die Piraten von Algier und Tunis veranlat. Spanien und Italien dnrch ihre Ranbzge zu be-lstigen. Frankreich dagegen zu verschonen. Anch die deutschen Ordens-ritter, denen der Kaiser nach ihrer Vertreibung von Rhodus durch Suleiman die Insel Malta berwiesen hatte, muten sich vor ihnen zurckziehen. Karl zog mit einer groen Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20 000 Christen, die aus Spanien und Italien geraubt waren und als Sklaven verkauft werden sollten (1535). Nicht so glcklich war sein Zug nach Algier. Ein Sturm, der mehrere Tage anhielt, vernichtete die kaiserliche Flotte, und durch emen Aussall der Trken kam das Heer in eine bedrngte Lage. Mit Mhe und unter mancherlei Gefahren kehrte Karl uuverrichteter Sache nach Spanien zurck (1541). _ 3. Karls Abdankung und Tod. Zwei Jahre vor seinem Aode dankte Karl als Kaiser ab und bergab die sterreichischen Lnder seinem Bruder Ferdinand, den er den Kurfrsten zu seinem Nachsolger vor-schlug; Spanien, die Besitzungen in Italien und in der neuen Welt, sowie die Niederlande erhielt sein Sohn Philipp. Er selber begab sich in das Kloster San Yuste in Spanien, um hier während der letzten Tage seines Lebens seinen Ausenthalt zu nehmen und sich aus den Tod vorzubereiten. Karl verbrachte die Zeit in dem Kloster mit srommen bungen und beschftigte sich mit Studien, der Anfertigung von Uhren und andern mechanischen Arbeiten. Er starb im Jahre 1558.a) Vierter Abschnitt. Die Kirchentrennung (Reformation). A. Me Kirchentrennung (Reformation) in Deutschland. I. pte Anfnge der Kirchentrennung bis zum Reichstage zu Worms. 1521. 1. Ursachen und Veranlassung. a. Die Ursachen. In den letzten Zeiten des Mittelalters hatten sich in die Kirche verschiedene Mistnde eingeschlichen, und unter der i) Vergleiche Platens Gedicht: Der Pilgrim von San Yuste." Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Il 16

9. Geschichte der Neuzeit - S. 24

1887 - Wiesbaden : Kunze
24 Erste Periode der Neuzeit. punkte ihrer Macht, m Algier, aufzusuchen. Vergeblich hatte ihn der feekundige Doge von Genua, Adreas Doria, wegen der vorgerückten Jahreszeit davor gewarnt. Am zweiten Tage nach der andung erhob sich ein furchtbarer Sturm, begleitet von Erdbeben und Regengüssen; die Zelte wurden fortgeschwemmt, die Schießgewehre versagten den Dienst, 130 Schiffe scheiterten. Als sein Heer von den Femden überfallen wurde und hungrig und obdachlos den Rückzug nach der Küste einschlug, teilte der Kaiser alle Beschwerden in heldenmütiger Ausdauer, richtete die Mutlosen durch sein Beispiel auf und geleitete seine Krieger nach Kartagena. Sem Unglück verleitete den französischen König zu einem vier-ten Kriege (1542—1544), um in Verbindung mit dem Sultan, mit Schweden und Dänemark den Kaiser zur Aufhebung des Madrider Vertrags zu zwingen. Fünf Heere griffen den Kaiser an. Allein Karl ruckte tn die Champagne ein, drang siegreich bis in die Nähe von Paris vor, und sein Bundesgenosse, Heinrich Viii. von England, landete an der französischen Küste. Die Einwohner von Paris fluchteten schon nach allen Richtungen, da erbot sich Franz zum Frieden, welchen Karl selbst sehr wünschte, um freie Hand gegen die Evangelischen m Deutschland zu erhalten. Im Friedensschlüsse zu Ürespy 1544 entsagte Karl allen Ansprüchen auf Burgund, Franz auf die Länder des Kaisers. Die langwierigen Kriege Karls mit Franz, mit den Türken und Mit den Seeräubern in Nordafrika waren es vorzugsweise, welche thn fern von Deutschland hielten und es möglich machten, daß inzwischen die evangelische Lehre trotz aller feindseligen Reichstagsbeschlüsse festen Boden in Deutschland fassen konnte. 7. Der Bauernkrieg 1525. Thomas Münzer. Mit der Reformation steht ein betrübendes Ereignis in Verbindung, welches weder von ihr veranlaßt, noch von ihr beabsichtigt, nur in ganz äußerlichem Zusammenhang mit ihr steht. Es ist dies der an Gräueln so reiche Bauernkrieg. Schon 1471 hatten die Bauern von Würzburg ihrem Bischof den Gehorsam aufgekündigt und unter Leitung eines gewissen Pfeiffer Häuslein die brüderliche Gleichheit aller Menschen ins Werk zu setzen versucht. Ebenso hatte sich 1494 bei Schlettstadt im Elsaß der erste Bund der Bauern gebildet, der sogenannte „Bundschuh", welcher von dem Feldzeichen derselben, einem auf eine Stange gesteckten Bauern-

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Entwicklung des Protestantismus. 19 der Großmütige, einige andere Fürsten und die Abgesandten mehrerer Städte in dem Orte Schmalkalden im Thüringer Walde zusammen und schlossen zur Verteidigung ihres Glaubens den schmalkaldischen Bund. § 21. Zwinglis Tod. Der Nürnberger Religionsfriede. An einer Stelle brach in der Tat jetzt bereits ein Religionskrieg aus, in der Schweiz. Im Jahre 1531 fielen die Truppen der katholisch gebliebenen vier Wald-stätte in das Gebiet von Zürich ein, und in der Schlacht bei Kappel ^ kam auch Zwingli um, der als Feldprediger bei dem Aufgebot war. Zwinglis. Der Kaiser aber konnte zunächst nicht daran denken, einen großen Glaubenskrieg zur Unterwerfung der deutschen Protestanten zu führen; daran hinderte ihn schon der Umstand, daß Sultan Suleimau von neuem ein gewaltiges Türkenheer heranführte. So zog er es denn vor, sich vorläufig mit den evangelischen Ständen zu vergleichen, und schloß mit ihnen 1532 den Nürnberger Reliaionsfrieden; es wurde bestimmt, daß Nürnberger . * . Religions- bis zu einem allgemeinen Konzil, auf dem die reugtö)en Streitigkeiten webe. ausgemacht werden sollten, zwischen dem Kaiser und allen Reichsständen Friede gehalten werden sollte. Nun sammelte sich ein starkes deutsches Reichsheer, dem auch die protestantischen Fürsten zugezogen waren. Aber es kam zu keiner Schlacht mit den Türken; Suleimau zog sich zurück. In den nächsten Jahren wurde Karl V. wiederum ganz von den Sorgen der auswärtigen Politik in Anspruch genommen; der Protestantismus konnte indessen ungestört große Fortschritte machen. B. Dom Nürnberger Religionsfrieden bis zum schmalkaldischen Kriege. 1532 —1545. Tie Entwickelung des Protestantismus. § 22. Die Fortschritte des Protestantismus. Der erste Erfolg, den ^ Sn die Evangelischen in jener Zeit errangen, war der Gewinn Württem=®eut?d,lanb' bergs. Dessen Herzog Ulrich war, weil er den Landfrieden gebrochen hatte, vom schwäbischen Bunde vertrieben worden; jetzt wurde er von Philipp von Hessen zurückgeführt und nahm den neuen Glauben an. Dasselbe geschah in dem albertinischen Sachsen-Meißen und in Brandenburg, wo sich Kurfürst Joachim Ii. 1539 das Abendmahl unter beiderlei Gestalt reichen ließ. Gleichzeitig ging England dem Papsttum verloren. Hier herrschtet England Heinrich Viii., der Sohn Heinrichs Vii. Tudor, ein überaus eigen- 2*
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